Initiative Stolpersteine Burgsteinfurt
Ursel Wertheim war das einzige Kind von Alfred Wertheim und seiner Frau Betty, geb. Lazarus. Sie kam 1921 in einer Klinik in Münster zur Welt, wuchs aber wie ihr Vater in Burgsteinfurt auf. Sie besuchte das Arnoldinum und geriet vermutlich ab 1934 in den besonderen Fokus der nationalsozialistischen Lehrer, da ihr Vater ab 1934 Vorsteher der jüdischen Gemeinde war. Die Vorgänge endeten sogar in einer Aktion eines Schülers gegen sie, die dazu führte, dass der Schüler einen Verweis erhielt. Ursel ging 1935 ohne Abschluss vom Arnoldinum ab und besuchte ein weit entferntes Landschulheim in Caputh und später ein Internat in der Schweiz. Dort traf sie 1938 ihre Eltern wieder, die mit ihr nach Palästina auswanderten. In Palästina heiratete sie Joe Tennenboim, mit dem sie einen Sohn bekam. Doch unbekannte Gründe führten dazu, dass die Ehe scheiterte. Ursel verließ Mann und Kind und zog in die USA. Ihr Sohn kam als Folge der Trennung in eine Pflegefamilie. In New York heiratete sie den angesehenen Strafverteidiger Charles M. Greene und bekam mit ihm zusammen den Sohn Myron. Ursel lehrte später an der Mattituck School in New York und war dort Vertrauenslehrerin. Sie litt an einer unheilbaren Krankheit und verstarb an Silvester 1985 im Alter von nur 64 Jahren.