Felix Simons

Felix Simons und seine beiden Söhne Fritz und Rudi


Felix Simons war der erstgeborene Sohn der Eheleute Philipp und Julie Simons und kam 1899 auf der Lindenstraße zur Welt. Felix Simons besuchte von 1908 bis 1910 das Arnoldinum, ging dann aber als nicht versetzt ab. Er machte anschließend seinen Schulabschluss an der jüdischen Volksschule. 1919 verließ er Burgsteinfurt in Richtung Hamm, wo er als Kaufmann einen Laden eröffnete. 1920 heiratete er die aus Abterode stammende Johanna Schulhaus. Mit ihr bekam er 1922 seinen ersten Sohn Fritz. Es folgten 1927 Sohn Rudolf und 1928 Tochter Hannelore. In der Pogromnacht rettete er aus der abbrennenden Synagoge in Hamm ein Bimah-Tuch, also ein Tuch, das das Pult abdeckte, auf das man die Thora legte. Zunächst von einem Polizisten vor einer Verhaftung gewarnt, wurden er und sein Sohn festgenommen. Felix blieb einen Monat im Konzentrationslager Sachsenhausen, dann wurde auch er wieder entlassen. Wie sein Bruder kümmerte auch er sich um eine Ausreise und erhielt ebenfalls Visa für Chile. Am 27. November begleitete er seinen Bruder und dessen Familie nach Genua, um sich selbst einen Blick über die Ausreisesituation zu machen. Felix kehrte nach Deutschland zurück und zog mit seiner Familie am Silvesterabend 1939 in sein Elternhaus nach Burgsteinfurt. Am 3. Februar 1940 musste die Familie in das erste Judenhaus der Stadt, in die Steinstraße 15, umziehen. Anschließend musste er als Zwangsarbeiter bei der Aa-Regulierung arbeiten. 1941 erfolgte die Einweisung in das Haus von Hermann Emanuel. Von dort aus wurde die Familie am 11. Dezember 1941 in das Ghetto Riga deportiert. Die Familie blieb bis zur Auflösung des Ghettos im Sommer 1943 zusammen, dann wurde sie, nach Geschlecht getrennt, in das Konzentrationslager Riga-Kaiserwald eingewiesen. Als das Konzentrationslager 1944 wegen der näherkommenden Frontlinie evakuiert wurde, schaffte Felix es, seine beiden Söhne durch einen ihm gutgesinnten Wachmann in das Konzentrationslager Stutthof bringen zu lassen. Er selbst musste in Riga bleiben und die Spuren der Massenmorde beseitigen. Am Ende wurde er dann selbst noch ermordet und verscharrt. Die Spur seiner Söhne verliert sich im KZ Stutthof.

Fotos von Felix und seinen Söhnen Fritz und Rudi

Fotos von der Verlegung am 7. November 2010

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