Erich Simons

Erich Simons


Erich Simons kam 1901, kurz nach dem Tod seines Bruders Arthur, in Burgsteinfurt zur Welt. Er war der dritte von insgesamt drei Söhnen. Er diente vermutlich nicht mehr im Ersten Weltkrieg, engagierte sich aber im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold für die Verteidigung der ersten Demokratie auf deutschem Boden. Als Mitglied des Reichsbunds war er selbstverständlich Ziel der SA-Männer. Doch trotz seiner Größe von gerade einmal 160 cm scheute er keine verbale oder physische Auseinandersetzung. Seit dem 15. Dezember 1923 war er mit der aus Guxhagen stammenden Blanka Speyer verheiratet. Mit ihr bekam er drei Kinder: Marga (1924), Rolf (1927) und Armin Günther (1929-1929). Aufgrund seiner Betätigung wurde er wirtschaftlich einer der ersten Opfer des Nationalsozialismus in Burgsteinfurt. Das lässt sich aus seinen niedrigen Einkünften ab 1933 schließen. In der Pogromnacht verursachte man an seinem Haus einen Schaden von ca. 4000 RM (zum Vergleich: Ein Arbeitergehalt betrug damals 150 RM im Monat). Die Familie hatte Glück, sie bekam Einreisevisa für Chile und emigrierte mit dem letzten Schiff am 27. November 1939 von Genua nach Chile. Dort blieb die Familie nur einige Jahre, zog dann weiter in die USA, wo sie sich in Cook, einem Vorort von Chikago, niederließen. Sowohl Erich als auch Rolf war nur ein kurzes Leben beschert: Erich verstarb 1966 im Alter von nur 65 Jahren. Sein Sohn Rolf, der unverheiratet blieb, verstarb sogar im Jahr 1987 im Alter von nur 60 Jahren. Den weiblichen Mitgliedern der Familie dagegen war ein langes Leben gegönnt: Blanka wurde 87 Jahre und verstarb 1989, Marga Simons, die später einen Chilenen geheiratet und Kinder bekommen hatte, starb 2012 im Alter von 88 Jahren. Einen letzten Besuch in Burgsteinfurt blieb ihr verwehrt. Die Stadt konnte bzw. wollte die Kosten für die Reise nicht tragen.

Fotos der Familie Simons

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