Louis Eichenwald

Familie Louis Eichenwald


Der Kaufmann Louis Eichenwald kam zur Jahrhundertwende aus Horstmar nach Burgsteinfurt. Er heiratete am 2. April 1904 Emma Heymann, die Tochter der Witwe Itzig Heymann, die nach dem Tod ihres Mannes auf der Steinstraße ein Schuhgeschäft führte. 1905 kam dort der Sohn Paul, 1908 die Tochter Käthe zur Welt. Louis Eichenwald arbeitete zunächst im Schuhladen seiner Schwiegermutter mit, besonders erträglich war dies vermutlich aber nicht. 1919 meldete er seinen Viehhandel an. Das Geschäft wurde verkauft und stattdessen das zweistöckige Gebäude auf der Leerer Straße 38 mit angrenzendem Stall, der auf der Schlietenstraße stand, erworben. Beide Gebäude existieren, äußerlich unverändert, heute noch. Die Familie hatte sich bereits um 1938 mit einer Flucht in die Niederlande zu Verwandten befasst. Doch durch einen Vorfall seines Sohns Paul musste Louis Eichenwald aber einen Großteil seines Geldes für die Emigration seines Sohnes aufwenden. Eine Auswanderung blieb ihnen verwehrt, da anschließend das Konto mit einer Sicherheitsanordnung gesperrt wurde. Während der Pogromnacht befanden sich Louis, Emma und Käthe anscheinend schon in Münster, weshalb uns keine Berichte über einen Angriff vorliegen. Von der ersten Deportation am 13. Dezember 1941 waren sie aufgrund der Erkrankung ihrer Tochter noch freigestellt, aber sechs Wochen später, um den 27. Januar 1942, deportierte man sie nach Riga. Dort kamen sie erst fünf Tage später am 1. Februar 1942 an. Die Spuren der drei verliert sich im Ghetto, über ihr weiteres Schicksal kann nur spekuliert werden. 

Fotos von der Familie Eichenwald

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