Florentine Buchheimer

Florentine Buchheimer


Florentine Buchheimer war das vierte von sieben Kindern der Eheleute Herz und Friederike Buchheimer und wurde in Horstmar geboren. Sie kam Ende der 1880er Jahre nach Burgsteinfurt und lebte mit ihrer Familie in einem zweistöckigen imposanten Gebäude auf der Steinstraße, das einmal das Königliche Postamt gewesen war. Uns ist leider nur wenig über ihr Leben bekannt. Anders als ihre Schwestern und ihre Brüder blieb sie in Burgsteinfurt und heiratete auch nicht. Ihr Einkommen erhielt sie aus den Einkünften des Schuhhauses Buchheimer, das ihr Bruder Adolf führte, aber dessen Einkünfte vermutlich anteilig an alle Geschwister ging. In der Pogromnacht, die ca. gegen 3:00 Uhr vor dem Haus der Buchheimers begann, wurde sie von dem Mob angegriffen und vermutlich auch wie Jeanette und Adolf geschlagen und verprügelt. Im Frühjahr flüchtete sie ohne Abmeldung in die Niederlande und kam bei ihrer Schwester Berthe und deren Mann Hermann Cohen unter. Während die Familie ihres Bruders in den Untergrund ging und sich versteckte, wurden Berthe und Hermann Cohen sowie sie selbst aufgefordert, sich am 1. Dezember 1942 zur Internierung bereitzuhalten. Dieser Tag endete tragisch, denn während Florentine sich entschied, diesem Folge zu leisten, wählten ihre Schwester und deren Mann den Freitod. Als man sie abholen wollte, sprangen sie Hand in Hand aus dem Fenster. Am 7./8. Dezember 1942 wurde Florentine Buchheimer vom Durchgangslager Westerbork in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort bei Ankunft am 11. Dezember 1942 ermordet. 

Fotos von der Familie Buchheimer

Fotos von der Verlegung am 5. Oktober 2013

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