Inititative Stolpersteine Burgsteinfurt
Elsbeth
Cohen wurde 1921 in Burgsteinfurt geboren und war die älteste von zwei Töchtern
der Eheleute Richard und Grete Cohen. Sie lebte mit ihren Eltern in der
Wasserstraße im Haus ihres Großvaters, dem Stadtverordneten Moritz Cohen auf,
der aber bereits ein Jahr nach ihrer Geburt verstarb. Elsbeth hatte noch eine
drei Jahre jüngere Schwester namens Magrit. Elsbeth wuchs in einer sehr
instabilen politischen Lage auf. Die Inflation schädigte auch das Unternehmen
ihres Großvaters, das ihr Vater mit seinem Bruder führte. Um 1930 sollte das
Unternehmen abgemeldet werden. Die politische Radikalisierung sollte Elsbeth
wohl vor allem als Schülerin des Arnoldinums mitbekommen. Immer häufiger wurden
Sie und ihre Freundin Ursel Wertheim Opfer antisemitischer Ausfälle von
Mitschülern und Lehrern, so dass sie 1935 das Arnoldinum verließ und
stattdessen von März 1936 bis Mai 1937 in Wolfratshausen eine jüdische Schule
besuchte. Anfang 1937 entschieden sich ihre Eltern, die günstigen
Ausreisemodalitäten für Palästina zu nutzen und wanderten am 21. Mai 1937 nach
Palästina aus, wo sie sich im Badeort Nahariya niederließen. Elsbeth heirate
zweimal und war in den 1960er Jahren mit ihrem zweiten Mann Rudolf Goldstein
verheiratet, als sie nach Burgsteinfurt zurückkehrte und ihr ehemaliges
Kindermädchen Frau Elfriede Gude, ehemalige Schoregge, besuchte, mit der ihr
die ganzen Jahrzehnte eine innige Freundschaft verband. Elsbeth erkrankte 1993
schwer erlitt einen Schlaganfall im Dezember 1992, an dem sie am 10. Januar
1991, ohne vorher noch einmal aufgewacht zu sein, verschied.